Unser Katzentagebuch

LOONA bekommt einen Kratzbaum in Garten...   

 

Loona hatte unseren Garten inzwischen an ihrer 6 m langen Leine mit Brustgeschirr in Besitz genommen. Wir haben an verschiedenen Stellen im Garten Ösen angebracht, so daß wir Loona per Karabiner schnell in ein anderes Gartenstück "umhängen" konnten, sollte ihr der bisherige Teil zu langweilig geworden sein. Später soll ein Elektrozaun den gesamten Garten umrahmen und ihr uneingeschränkten Zutritt zum Garten verschaffen. Loona hatte leider eine Vorliebe für unsere noch jungen und an Größe eher bescheidenen Obstbäumchen

entwickelt.  Mit großer Ausdauer sprang sie in die Bäumchen und kletterte bis in die dünnen Wipfel, was häufig nicht ohne Flurschaden abging.

Obst werden wir die nächsten Jahre zumindest nicht zu erwarten haben, Knospen und Zweige sind inzwischen arg dezimiert worden. Also mußte eine Alternative her. Warten, bis unsere Bäume einmal groß und mächtig jeden Katzenangriff standhalten, konnten wir nicht. Warum nicht einen Kratzbaum für den Garten bauen, dachte ich mir ? Was im Haus gut funktioniert, könnte doch auch im Garten funktionieren ? So fuhr ich in den nächsten Baumarkt und suchte nach geeigneten Materialien. Wetterbeständiges Bauholz war schnell gefunden, ein massiver Balken von 2,70 m Länge, eine verzinkte Einschlaghülse für Pfosten, mehrere Baumstützen und Zaunlatten und ein großes Brett für die einzelnen Podeste bildeten die Grundausstattung. 

Loonas neuestes Spielzeug - der Gartenkratzbaum ...

Doch irgendetwas fehlte noch - richtig ! Die Kratzbäume im Haus bestanden nicht nur aus nackten Holz, sondern waren mit dem bei Katzen so beliebten Sisal umwickelt. Was konnte ich für den Freiland-Kratzbaum verwenden ? Schließlich fand ich Kokosfaserstricke, die zum Befestigen von Bäumen dienen sollten. Mit acht 15-Meter-Packungen vervollständigte ich meinen Einkaufswagen. Beim Wickeln meines ersten selbstgebauten Kratzbaumes im Haus hatte ich damals gelernt, daß man nie genug von dem Wickelseil haben konnte, so schnell verbrauchte es sich. Schließlich entdeckte ich noch eine Böschungsmatte für Gartenteiche, im Prinzip war das ein sehr robustes Netz aus Sisalfasern, das der Loona und der Witterung hoffentlich lange stand hielten. So eingekauft machte ich mich ans Werk. Die 90 cm lange Stahlhülse zur Aufnahme des Balkens war schnell eingeschlagen, da unser Boden sehr weich ist. An dem Balken wurde ein 30x30 cm Podest aus dem Brett gebaut seitlich angesetzt und oben drauf noch eine Liegefläche mit 50x50 cm. Fertig war der Kratzbaum. Dann wurden zwei Baumpfähle mit 3 m Länge mit drei Querhölzern (Zaunlatten) verbunden und das Sisalnetz auf diese Dreieckskonstruktion gelegt und auf der Rückseite mit einem Seil verspannt und zusätzlich mit Edelstahlschrauben und Unterlegscheiben an der Vorderseite befestigt. 

Jetzt kam die aufwendigste Arbeit. Der senkrechte Pfosten mußte von oben nach unten mit dem Kokosfaserseil umwickelt werden. Schließlich war auch das geschafft und nach dem Aufstellen wurde Loona zum Testen geholt. 

 

 

Mit drei großen Sätzen sprang sie direkt auf das oberste Podest
und schaute von dort oben lange "über die Prärie". Der Baum war
akzeptiert. Mit großer Freude springt sie auch in das Netz und
läuft senkrecht oder waagerecht darin umher.
 

 

 
Welch ein Ausblick....

 

Es muß sich allerdings noch zeigen, ob unsere Obstbäumchen jetzt nicht mehr so interessant sind ...

Heute ist mir noch eine ganz besondere Aufnahme gelungen  - Loona macht Kopfstand - nein, sie ist nur von ihrem Kratzbaum heruntergesprungen und im Augenblick der Landung ist mir diese Aufnahme gelungen - leider waren die Lichtverhältnisse (extremer Schatten gegen sonnigen Hintergrund) sehr ungünstig, so daß ich die Loona mit dem Kratzbaum über Adobe Photoshop künstlich nachbelichten mußte.

 

 

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 (c) Fotos und Text: Torsten Sause