Paula kniete in der Küche und wienerte ihre Schuhe. Morgen war Nikolaustag und da mussten sie sauber vor der Tür stehen, zusammen mit ihrem Wunschzettel für Weihnachten. Paula war sieben und ging schon in die zweite Klasse. Auf ihrem Wunschzettel stand nur ein einziger Satz:

 „Ich wünsche mir eine Katze.“

Und dann begann die lange Wartezeit. In der Schule sangen sie Weihnachtslieder und lernten Gedichte auswendig. Zuhause half Paula ihrer Mutter beim Basteln von Strohsternen und auch beim Plätzenbacken. Aber während der ganzen Adventszeit dachte sie immer nur an ihren einzigen großen Weihnachtswunsch.
In der Nacht vor Heiligabend träumte Paula von einer bunten Blumenwiese, auf der lauter kleine Kätzchen herumtobten.

Der folgende Tag wollte und wollte kein Ende nehmen. Schließlich war es Nachmittag, und sie ging mit ihren Eltern zum Krippenspiel in die Kirche.

Und dann war es endlich soweit: Bescherung! Die Tür zum Weihnachtszimmer war geschlossen und als der helle Ton eines Glöckchens erklang, stolperte Paula vor Aufregung fast über ihre eigenen Füße, so eilig hatte sie es. Die Kerzen brannten am Tannenbaum, der wunderschön mit roten Kugeln, vielen kleinen Äpfeln und Strohsternen geschmückt war. Ihre Mutter las erst noch die Weihnachtsgeschichte vor und sie musste ihr Gedicht aufsagen. Dann durfte sie endlich ihre Geschenke auspacken.

Es lagen mehrere Päckchen unter dem Baum ... aber nirgendwo miaute etwas! Paula bekam neue Kleider für ihre Puppe Hanna, einen neuen Rucksack, Lego und aus einem großen Karton kam ein Stofftier zum Vorschein, eine hellgraue Katze mit steil aufgerichtetem Schwanz. Paula kullerten jetzt die Tränen über die Wangen; sie hatte sich doch eine lebendige Katze gewünscht!

Ihre Mutter nahm sie in den Arm und sagte, sie solle doch das letzte Päckchen öffnen:

 

Es war ein Buch über Katzen

    


Ihre Eltern erklärten ihr, dass man nicht einfach lebendige Tiere verschenken könne, sondern dass man sich vorher genau überlegen müsse, was so ein Tier alles brauchen würde und ob man auch wirklich bereit sei, das Tier viele Jahre lang zu versorgen und sich darum zu kümmern.

Sie wollten das Buch alle zusammen durchlesen und wenn sie dann immer noch eine Katze haben wolle, würden die Eltern mit ihr im neuen Jahr ins Tierheim fahren und sie dürfe sich dann eine Katze aussuchen.

In der Nacht schlief Paula traumlos und glücklich mit Minka, der Stoffkatze, im Arm .....

 

 

 

 

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