Korrosionsschutz rund ums Auto

 

Als langjähriger Entenfahrer (für nicht eingeweihte Leser - es handelt sich um den Citroen 2 CV) ist das  Thema Rostbekämpfung am Auto eine Überlebensfrage. Das kleine französische Sportcabrio rostet sonst in kürzester Zeit weg. Meine Anti-Rost-Karriere begann irgendwann 1979 als ich meine erstes Auto kaufte. Es war ein Ford Escort, der leider bereits zwei Jahre später an allen tragenden Teilen so durchgerostet war, daß der TÜV ihn mir wegnahm (Schrott). Der Wagen war damals gerade 8 Jahre alt und das ist eigentlich noch kein Alter für eine Fahrmaschine. Danach kaufte ich mir eine nagelneue Ente, für die Citroen sogar 6 Jahre Garantie gegen Durchrostung übernahm, sofern man die jährlichen kostenpflichtigen Nachbehandlungen mit Wachsunterboden und etwas Kosmetik seinem Geldbeutel auferlegte. Es kam die zweite Ente und schließlich die dritte und letzte.

Weil ich bei meinen Enten immer alles richtig machen wollte, fuhr ich immer sofort in eine DINOL-Station, das war damals eine spezielle Hohlraum - und Unterbodenbehandlung, die so richtig ins Geld ging. Viel gebracht hat das leider alles nichts. Ebenso wenig wie diverse Mittelchen aus Versandhandel und Baumärkten, die allesamt zwar viel versprachen und Namen wie Rostkiller, Rost-Weg, No-Rost, usw. trugen, aber nach einiger Zeit kam die braune Pest immer wieder durch!

Da ich inzwischen Abonnement der Klassik-Oldtimer-Zeitschrift geworden war, habe ich alle Bericht über die Werterhaltung der Old- und Youngtimer geradezu verschlungen. Weiterhin wilderte ich in Berichten über Schiffskorrosionsschutz und Korrosionsschutz an extremen Standorten (z.B. Stahlbrücken am Meer). Ich habe in ca. 10 Jahre so ziemlich jedes neue Mittel an meinen diversen Automobilen ausprobiert und kann leider nur 2-3 Mittel und Methoden empfehlen, die wirklich halten, was viele andere nur versprechen. Wahrscheinlich wäre ich auch der einzige Mensch, der - sollte er sich noch einmal einen fabrikneuen PKW kaufen, sofort mit dem Korrosionsschutz anfangen würde. Das war neben den vielen bitteren Erfahrungen über mangelhafte Produkte die zweite bittere Erkenntnis: Die Prospekte der Hersteller und ihre Verkäufer versprechen viel und Korrosionsschutz ist  heute eigentlich auch Thema mehr -oder ? Alle wesentlichen Teile sind verzinkt - da hat Korrosion keine Chance mehr, so oder ähnlich wird es bei jedem Gespräch wohl zugehen. Es ist sicher auch viel spannender über die PS-Leistung und die Farbe oder die Ledersitze zu sprechen, GPS-Navigation, Handyfreisprechanlage, usw. sind auch viel spannender.

Da ich zu den Automobilisten gehöre, die ihre Autos lieben und pflegen und für die jeder Gebrauchtwagen eine Herausforderung darstellt, ich zudem der Meinung bin, daß ein Auto mit 8-10 Jahren erst zeigt, was in ihm steckt und ob der Hersteller auch wirklich Autos bauen kann, ist das Thema Korrosion trotz der verzinkten Bleche ein wichtiges Thema.

Ich kenne kein Auto, was nicht rostet ! Und wenn man so wie ich an vielen Samstagen im Blaumann unter einem Auto herumkrabbelt und das ganze Elend sieht, was die Autobauer da so angerichtet haben, dann zweifelt man selbst an namhaften Firmen. Bereits Neuwagen haben nach ein bis zwei Jahren die erste Saat für kommenden Ärger und hohe Werkstattkosten gelegt. Glänzt oben auf der Karosserie auch noch so schön der Metallic-Lack, unter dem Auto zeigt sich, was wirklich Qualität ist. Das fängt mit simplen Schraubverbindungen an und endet mit dem Auspuff und den Bremsleitungen. Dort wird nämlich planmäßig nur solches Metall verwendet, welches möglichst schnell korrodiert und mit seinem Gegenstück eine unlösliche rostige Verbindung eingeht, so daß die Werkstatt oder der Hobby-Schrauber bei Wartung oder Austausch erst einmal die Flex hernehmen muß. Bei meiner dritten Ente habe ich einen Edelstahl-Auspuff eingebaut, der jetzt schon 12 Jahre hält und das Entlein wahrscheinlich überleben wird. Er hat damals das dreifache eines normalen Auspuffanlage gekostet und seitdem ist dort Ruhe ! Weiterhin sind sämtliche Schrauben vor Korrosion in aufwendiger Handarbeit geschützt worden, so daß ich sie bei jeglicher Reparatur leicht lösen und auch wieder verwenden kann.

Hier nun meine Rezept für ein langes Autoleben:

Vorab noch ein Hinweis: Man kann Rost nicht immer und überall verhindern - man kann ihm aber das Leben so schwer machen, daß er keinen nennenswerten Schaden anrichten kann !

Guter Korrosionsschutz kostet Geld und Zeit. Die sind aber gut investiert, sofern man sein Auto nicht mind. alle fünf Jahre wechselt. Sie sind vor allem wesentlich besser investiert, als in irgendeiner Autowerkstatt, die den Auftrag bekommt, den Unterbodenschutz "auszubessern". Das kann man sich sparen !

 

 

Mehr braucht man nicht tun. Das hält jetzt für viele Jahre.

Nach jeder Wintersaison wird der Wagen akribisch auf neue und alte Roststellen hin untersucht und ggfs. nachgebessert. Meistens rosten die Aufnahmestellen der Wagenheber. Daher müssen nach jedem Radwechsel (Sommer-/Winterreifen) gerade diese Stellen gut konserviert werden. Beim Reifenhändler, an der Tankstelle oder auch beim Selberwechseln wird der Unterboden beschädigt.  Ich kenne viele  Fahrzeuge, die nur an diesen Stellen durchgerostet sind. Ebenso muß der Wagen nachkonserviert werden, wenn er zu Reparaturen auf der Hebebühne war. Auch dabei wird der Unterboden beschädigt.

 

Bezugsquellen:

MIKE SANDER'S  KORROSIONSSCHUTZFETT

Auto-Spezial-Werkstatt Hans-Jürgen Meier - Riedgrasweg 4 - 27574 Bremerhaven
Tel. 04 71 - 29 444 - Fax 04 71 - 290 90 36


 AGESO Korrosionsschutz mit Zinkfilm - Aktiver Rostschutz mit Zink ...

    

             

                      

 (c)  Torsten Sause