oder
wieviel Klo braucht eine Katze wirklich ?
Nach dem Einzug von Angelo mußte dringend die vorhandene Katzen-Infrastruktur in Haus und Garten auf „Kapazitätsengpässe“ hin überprüft werden. Der Garten mit Katzenzaun, die überall im Haus stehenden Kratzbäume und Catwalks würden sicher noch mehr Coonies Heimat bieten können. Futternäpfe und Wasserversorgung waren ebenfalls ausreichend dimensioniert. Inzwischen störten wir uns auch nicht mehr an den großen Futtersäcken, die im Vorratsraum lagen und die für „Züchter und andere Großverbraucher“ gedacht waren. „Die Coonies fressen uns noch die Haare vom Kopf“, dachte ich manchmal, wenn wieder einer der 10 kg Säcke leer war.
Ein echtes Kapazitätsproblem hatten wir aber inzwischen bei der „Entsorgung“ .
Zwei Katzendamen und drei Kater fraßen nicht nur viel Futter, sie produzierten auch viel Abfall, der bisher über handelsübliche Katzenklos entsorgt wurde. Dabei hatten wir bereits mehrfach registriert, dass diese im Handel erwerblichen Katzenklos eigentlich nicht so gut für unsere Coonies geeignet waren. Es sah manchmal schon sehr merkwürdig aus, wenn wir Da Capo beim „Geschäft“ beobachteten. Er saß dann im Katzenklo und schaute mit dem vorderen Körper und Kopf aus dem Klo heraus, da es sonst zu eng darin war. Unsere Coonies gingen nur in überdachte Katzenklos und damit war die Bewegungsfreiheit deutlich eingeschränkt. Wir hatten bisher drei besonders große Katzenklos in Gebrauch, die mehrfach täglich gereinigt wurden. Da die Kapazität aber bereits vor der Ankunft von Angelo knapp bemessen war (Regel: pro Katze ein Klo) standen wir nun vor der Entscheidung mindestens noch zwei von diesen "tollen" Plastikkisten in unseren Flur zu stellen. 5 Katzenklos verschiedener Hersteller in verschiedenen Farben und Größen ? Nein, es mußte eine andere Lösung her.
Die Idee kam mir bei der Abholung von Angelo. Das war genau die Lösung nach der wir gesucht haben. Wir mußten sie nur für unsere Zwecke umsetzen. Ich werde für unsere Coonies nur ein einziges großes Katzenklo selber bauen. Zunächst mußte einmal eine stabile Kunststoffkiste als Basis her. In den lokalen Baumärkten waren die Kisten viel zu klein. Schließlich konnte ich im Internet bei einem Versandhandel eine 80 x 60 x 60 cm große Kunststoffkiste finden und bestellen. Drum herum baute ich aus Fichtenholz eine Verkleidung mit Deckel. Das Ganze sah aus wie ein kleines Puppentheater oder wie ein Kaufmannsladen für Kinder.
Die Kiste wurde mit Streu fast zur Hälfte befüllt und in die Holzverkleidung gestellt. Der Deckel war zweigeteilt und konnte zum Reinigen aufklappt und hochgestellt werden. Nun, irgendwie war es sehr dunkel in der Flurecke und das Klo war jetzt auch nicht mehr so einfach zu transportieren. Sollte man gar mit der Taschenlampe leuchtend die Hinterlassenschaft unserer Katzen im Streu suchen ? Hier mußte eine Lösung her !
Ich baute eine kleine Röhrenlampe mit 35 Watt unter den Deckel des Katzenklos ein. Als Schalter diente ein sogenannter Truhenschalter aus dem Baumarkt. Sobal man den Deckel anhob, wurde der Schalter entlastet und das Licht ging automatisch an. Nun konnte man deutlich die „verdächtigen“ Stellen im Streu finden.
Dann folgte die „Anprobe“. Alle alten Katzenklos wurden entfernt und die Riesenkiste in die Flurnische gestellt. Es roch nach frischen Holz und frischen Streu. Um das Verstreuen des Einstreus zu minimieren, mußten die Katzen nach dem Geschäft über eine ca. 50 cm hohe Holzverkleidung auf ein Brett springen und konnten dann erst in den Flur laufen. Wie würden sie reagieren? Wir hatten schon viele Berichte über Kloverweigerer gehört, die bei einer so massiven Änderung ihr Geschäft an anderen Stellen verrichten bzw.
Probleme machen.
Nach uns nach sprangen unsere Coonies in das neue "Erlebnis-Klo" und schnüffelten aufgeregt darin herum. Es dauerte nicht lange und es wurde „benutzt“.
Die praktische Bewährung ist inzwischen erfolgreich abgeschlossen und der Deckel des Katzenklos wird manchmal auch als beliebter Ruheplatz „mißbraucht“.
..zurück zum Katzentagebuch >>>
(c) Fotos und Text: Torsten Sause