Die Erfahrungen mit Loonas Treppenunfall haben uns inzwischen für Gefahrenstellen sehr sensibilisiert. Die meisten offensichtlichen Gefahrenquellen wie z.B. gefährliche Chemikalien im Haushalt oder Sturz- und Einklemm-Möglichkeiten hatten wir inzwischen identifiziert und gesichert bzw. beseitigt.
Trotzdem ergeben sich beim Beobachten unserer Katzen immer wieder Ansatzpunkte für potentielle Gefahrenstellen. So bemerkten wir im Winter, daß unsere Coonies mit großer Vorliebe auf dem zugefrorenen Gartenteich herumspielten. Bei Tauwetter sahen wir dem Treiben mit immer größerer Sorge zu. Schließlich war das Eis an manchen Stellen so brüchig, daß unsere Katzen mit ihren Pfoten ein ums andere Mal einbrachen und sich mit einem Sprung schnell auf eine dickere Eisscholle retteten. Schließlich wurde uns die Situatiuon zu gefährlich. Was passiert, wenn eine unserer Katzen in das eiskalte Wasser eintaucht und dann verzweifelt versucht, diesem im Winter so bedrohlichen Medium wieder zu entkommen. Was ist, wenn wir den verzweifelten Kampf einer unserer Coonies nicht bemerken sollten. Sie gar unter das Eis geraten sollten?
Heidi überzeugte mich, daß hier Handlungsbedarf bestand. Der von mir sicherheitshalber am Teich plazierte Tümpelkescher war eher ein Ausdruck von Hilflosigkeit und Hoffnung darauf, daß nichts passieren würde.
Provisorisch wurde der Teich mit einer Schattierungsmatte aus Kunststoffgewebe, die ich mal für unsere Schildkrötengehege erstanden hatte, abgedeckt. Leider sank die Matte immer wieder tief ins Wasser ein und bot so keinen 100%igen Schutz.
In diesem Jahr wurde ein stabiles Nylon-Fischernetz mit einer Maschenweite von ca. 40 mm komplett über den Teich gespannt. Zusätzlich schwimmen auf der Oberfläche zwei Styropor-Blocks, die eigentlich dazu dienen, den Fischen im Teich auch bei Minusgraden eine Belüftung des Teiches zu ermöglichen. Als Nebeneffekt hielten die Styroporblocks das Netz an der Oberfläche. Schließlich fror das Netzgewebe im Eis fest. Bei Tauwetter brachen unsere Katzen zwar nach wie vor durch das brüchige Eis, aber das überwiegend vom Resteis und dem schwimmenden Styropor fixierte Netz verhinderte zuverlässig, daß die Tiere in das eiskalte Wasser absanken bzw. unter das Eis gerieten. "Naß wie eine Katze" und hoffentlich auch um einige Erfahrungen reicher, entkamen sie dann dem eiskalten Wasser und suchten sich nach ausgiebigen Schütteln einen warmen Platz im Haus.
Das System funktionierte gut und wir nutzen es häufig, um Emilio ein bißchen aus der Reserve zu locken. Mit dem Einzug von Constantino kam ein neuer Kater ins Haus, der aber eine andere Technik anwandte, um an die Leckereien zu kommen. Er zog die Schnur mit seinen Pfoten nach oben und bearbeitete die Kugel von einer Plattform des Kratzbaumes aus. Damit ergab sich ein langes Stück ungespannter Schnur, die sich beim heftigen Spiel um die Pfoten oder den Hals legen konnte. Schließlich stellten wir fest, daß hier die konkrete Gefahr der Strangulierung bestand. Daher verkürzten wir die Schnur soweit, daß sie keine Gefahr mehr darstellte.
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(c) Fotos und Text: Torsten Sause