Unser Katzentagebuch

 

Emilios erster Tag

oder

Loonas erste Begegnung mit einem frechen Katerchen....

 

    

                     

Endlich war der Tag der Abholung bei Familie Nagl da. Emilio kommt in sein neues Zuhause. Wir haben ihn morgens gegen 11 Uhr in Aitrang abgeholt und dieses Mal hat sich Heidi neben die Katzenbox mit auf die Rücksitzbank gesetzt und sich die ganze Rückfahrt mit dem Katerchen Emilio unterhalten. Irgendwann war er dann so müde, daß er eingeschlafen ist. Sein Stimmchen drückte während der Fahrt noch das eine oder andere Unbehagen aus - sonst war Stille.

 

 

Zuhause angekommen waren wir sehr gespannt,  wie Loona den Neuzugang aufnehmen würde. Wir hatten schon viele Berichte von Katzenhaltern über Katzenneuzugänge gehört und gelesen und wir waren ziemlich aufgeregt. Loona lag wie immer auf ihrem türüberspannenden Brett und begrüßte uns wie gewohnt mit einem gurrenden Laut und wollte uns gerade freudig den Kratzbaum herunter entgegenspringen, als sie die Transportbox mit Emilio erblickte. Augenblicklich erstarrte sie und ihr Blick fixierte die Box. Was war das ? Sie stand immer noch wie erstarrt und bewegte sich keinen Millimeter. Ihr Schwanz peitschte vor Aufregung. Wir setzen die Box auf den Boden und herausspazierte ein putzmunterer Emilio und fing sofort an mit Loona Spielsachen zu spielen. Dabei agierte er sehr vertraut und begann ein Spielzeug nach dem anderen auszuprobieren. Loona fing jetzt an,  am ganzen Körper zu zittern und sie fauchte und knurrte den kleinen Emilio an,  sobald er sich zu sehr in ihre Nähe wagte.  Emilio kümmerte das nicht. Er spielte unberührt weiter und probierte alle Katzenkörbchen aus. Loona folgte ihm mit einigem Sicherheitsabstand, ohne ihn jedoch aus den Augen zu verlieren. Sobald sich Emilio im Spieleifer zu sehr näherte, begann sie wieder zu fauchen. Sie spielte die Giftschlange. Nach einigen Stunden war Emilio müde und legte sich in eins von unseren Katzenkörbchen, in die wir Loona freiwillig bisher nie bekommen hatten. Zuvor hat er sich noch ausgiebig über das bereitgestellte Futter hergemacht und wurde dabei natürlich misstrauisch beäugt. Als bisherige Einzelkatzenhalter gehen wir mal davon aus, daß sich Katzen nun mal so verhalten, auch wenn Heidi etwas enttäuscht war, daß Loona sich als ziemliche Giftspritze herausstellte. Wahrscheinlich wird sich dieses Verhalten in gegenseitige Duldung oder auch mehr ändern ... aber das ist eine andere Geschichte...

 

   

                   

Nachtrag: Inzwischen ist eine Woche vergangen. Emilio hat sich weiterhin nicht um die fauchende Loona gekümmert, sondern hat den Sonnenschein gespielt. Nach und nach ist bei Loona der Aggressivität die Neugier gewichen und inzwischen wird weder gefaucht noch sonst ein abweisendes Verhalten von ihr gezeigt. Klein-Emilio wird sogar manchmal kräftig abgeschnuppert. Wenn Klein-Emilio spielt,  liegt sie jetzt oft in seiner unmittelbaren Nähe und schaut erhaben auf den kleinen Frechdachs herab. Wird es ihr zu bunt mit dem wilden Spiel, verzieht sie sich auf die höchste Schrankwand und freut sich über ihre (noch vorhandene) Überlegenheit was das Erklettern von luftigen Höhen angeht.

 

 

 

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(c) Fotos und Text: Torsten Sause