Nach unseren überwiegend positiven Erfahrungen mit dem unsichtbaren Zaun blieb trotzdem immer ein Gefühl der Unsicherheit, wenn Loona alleine im Garten herumstromerte. Zudem war es nur ein psychologischer Zaun, der in Extremsituationen (Vogel fliegt vor ihr auf, Hund nähert sich schnell, ungewohnte Situationen) doch manchmal überwunden wurde. Zudem lernte Loona mit der Zeit, daß sie sich gefahrlos bis zum Klingelzeichen des Halsempfängers an die unsichtbare Barriere heranpirschen konnte und blieb dann dort seelenruhig liegen. Der Sender klingelte vor sich hin und irgendwann waren die Batterien schwach und mußten für über 10 Euro ersetzt werden.
Also wurde beschlossen, nicht weiter in die Aufrüstung des unsichtbaren Zaunes zu investieren, sondern eine feste Barriere ohne elektronische Spielereien in Form eines hohen Zaunes zu errichten, der es den Katzen so schwer wie möglich machen sollte, das Grundstück zu verlassen. Ausgenommen wurde nur unser kleines Areal für die Schildkröten.
Wir merkten sehr schnell, daß die ganze Angelegenheit, sollte sie solide und auf Dauer ausgerichtet sein, nicht unbedingt sehr billig würde. Wir mußten ca. 65 m katzensicheren Zaun bauen, eine Terrasse katzensicher einzäunen und über zwei Tore den Zugang zum Garten noch ermöglichen. Zudem sollte das ganze Bauwerk optisch ansprechend sein und sich möglichst unauffällig in die Umgebung integrieren. Ein normaler Maschendrahtzaun kam deshalb nicht in Frage. Keine leichte Aufgabe !
Schließlich war das Konzept fertig und nach dem Beschaffen sämtlicher Teile, konnte es losgehen.
Zunächst wurde in die bestehenden Zaunpfosten ein ca. 40 cm tiefes Loch gebohrt und 25 Rosenstäbe als Stützpfeiler für das Katzennetz eingesetzt. Der gesamte Holzzaun wurde mit Estrichgitter aus dem Baumarkt zusätzlich umbaut, weil die Abstände des Holzzaunes nicht immer ein Entkommen (besonders von Lavinia) verhinderten. Der Estrichzaun wurde teilweise grün gestrichen (geht mit einer Schaumstoffwalze sehr gut und schnell). An dem Estrichzaun, der einige Zentimeter in den Boden eingelassen wurde, befestigten wir dann das Katzennetz und spannten es nach oben mit einem Spannseil und Edelstahlfedern ab (siehe Zeichnung weiter unten). Die Idee war, das die Katzen zwar an dem festen Estrichgitter hochklettern konnten, sobald sie aber in das schwankende Netz kommen, wieder den Rückzug antreten sollten. Zusätzlich sollte am Netzende ein nach innen gewinkelter Abweiser das Überklettern unmöglich machen. Nun, wir sind bis zum Abweiser fertig mit unserem Zaun. Der Abweiser wurde vorsichtshalber bestellt und ist die letzte Ausbaustufe, sollten die Katzen trotzdem über den Zaun kommen.
Abbildung: schematische Darstellung des Zaunes
Höhe des Zaunes: 2,20 Meter (incl. Abweiser)
Materialliste:
Werkzeug:
Darstellung des "Abweisers"
Auf der Terrasse wurde ein englisches Rosengitter auf 2 m Höhe verbaut, welches z.Zt. die einzige Schwachstelle darstellt. Loona klettert mit Leichtigkeit daran hoch. Erst nach der Montage des "cat fence-Abweisers" ist dieser Bereich katzensicher. Allerdings haben wir seit Wochen keinen Ausbruchsversuch von Loona in diesem Abschnitt.
Am Anfang schaffte es Loona auf den Balkon der Nachbarn zu klettern und jammerte dann dort herum, bis wir sie wieder abholten. Emilio und Lavinia machen erst gar nicht den Versuch, sich über den Zaun zu bewegen. Lavinia ist einmal bisher entkommen, weil die Tür an der Terrasse nicht richtig verschlossen war. Emilio ist schlichtweg zu faul und zu träge, um sich mit seinem inzwischen stattlichen Gewicht in die Höhe eines schwankenden Zaunes zu begeben.
Der Zaun ist sehr unauffällig und wird vom Betrachter kaum wahrgenommen. Im Hintergund sieht man den Freilandkletterbaum mit Teichblick !
Die Terrasse war der einzige Schwachpunkt und mußte noch mit einem Abweiser "ausbruchsicher" gemacht werden.
Im Hintergrund ist der Zaun gerade noch zu sehen....
Fazit:
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(c) Fotos und Text: Torsten Sause